Er wusste nicht, wann ihm die Situation entglitten war. Seit dem Unfall im Unwetter war er von einem Unglück ins nächste gestolpert und nun gipfelte alles in einer
Katastrophe.
Koruk sollte nicht hier sein. Seine Anwesenheit kann den Menschen, denen er sein Leben verdankt, Schwierigkeiten bereiten.
Deshalb verstecken sie ihn in einer finsteren Kammer vor Gefahren, über die sie ihm nichts verraten. Um sich zu schützen. Um ihn zu schützen. So behaupten sie jedenfalls.
Doch Koruks Zweifel wachsen. Was, wenn sie ihn nicht aus Mitgefühl gerettet haben?
* * *
Koruks Blut floss. Warm und klebrig rann es durch seine Finger und er taumelte weiter durch den nächtlichen Wald.
Zwischen den Bäumen leuchteten ferne Lichter. Sie waren sein Ziel. Lichter bedeuteten Menschen und Menschen bedeuteten Hilfe. So hoffte er zumindest. Er trieb die Beine vorwärts, klammerte sich an die Zuversicht, dass sie ihn lange genug trugen. Jeder Schritt kostete mehr Kraft, bis Koruk kaum den Willen aufbrachte, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Plötzlich gaben seine Beine nach und er stürzte in Dunkelheit.
Ein seltsamer Laut drang an sein Ohr, ähnlich dem Knarren einer Tür. Ob jemand kam? Jemand, der ihn vor dem Tod bewahrte? Angestrengt spähte er in die Finsternis. Er war allein und dieses Geräusch vermutlich eingebildet. Selbst die fernen Lichter waren verschwunden. Hier lebt niemand mehr, dachte er resigniert. Du weißt es. Du hast es dir bloß gewünscht. Er konnte seine Suche beenden und das Unausweichliche kommen lassen. Er musste nichts weiter tun. Nur warten.
Weich wie ein Bett war der bemooste Waldboden, die Blätter säuselten und der Duft nasser Erde umfing ihn. Es gibt wahrlich schlimmere Arten, zu sterben. Ein klägliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
»Er wacht auf«, erklang die Stimme einer Frau.
Der erdige Geruch war verweht, das Lied der Blätter verstummt.
»Es wäre besser gewesen, wenn er es nicht geschafft hätte«, brummte ein Mann.
"Ich kann es nur empfehlen mit Koruk auf die Reise zu gehen und neben wunderbaren Charakteren auch eine Geschichte zu erleben, welche Leid, Hoffnung und Vertrauen verbindet und aufzeigt wie wichtig es ist sich selbst treu zu bleiben."
aus der Rezension auf Ruby-Celtic testet
"Magie Voller Tücken ist eine eher ungewöhnliche Lektüre, die mir aber sehr gut gefallen hat. Die Geschichte ist außergewöhnlich gestaltet und die Charaktere keine 08/15 Schablonen."
aus der Rezension von Mitternachtsblau auf Amazon.de
"Jeder Ort hat seine eigenen dunklen Geheimnisse, so auch Riamdil... und das ist ihre Geschichte. Sie ist düster, fesselt und läßt einen Grübeln. Dazu kommen ein Gestaltwandler, Flüche, Blutmagie, Gefühle und ein angenehmer Schreibstil."
aus der Rezension von Angela J. auf Amazon.de