Das war mein NaNoWriMo 2015

Liebe Leser,

wie versprochen, kommt hier meine Zusammenfassung, wie es beim diesjährigen NaNoWriMo so gelaufen ist. (Wer sich jetzt fragt, was das überhaupt sein soll, klickt bitte hier.)

Meine größte Sorge vor Beginn des Wettbewerbs war, ob ich in meiner knappen Schreibzeit überhaupt jeden Tag durchschnittlich 1.667 Wörter zusammen bekomme. Immerhin war dies mein erster NaNoWriMo als Mutter und ich weigere mich, zu schreiben, während mein Sohn um mich herum hüpft - dieses Verhalten wollte ich während des NaNoWriMos natürlich nicht ändern. So hatte ich an mindestens drei Tagen pro Woche nur die Abendstunden zur Verfügung.

 

Die Kurzfassung: Ich habe die Wörterhürde von 50.000 geschafft, wie Ihr am dezent platzierten NaNoWriMo-Winner-Bildchen sehen könnt. Wer es genauer wissen möchte, darf gerne weiterlesen.

 

Viele neue Wörter ...

Trotz meiner Bedenken im Vorfeld, hat es erstaunlich gut geklappt. Bei meinen vorigen NaNoWriMos 2009 und 2010 hatte ich mich jeweils bereits an Tag 1 ins Minus geschrieben, d.h. mein Tagessoll von 1.667 Wörtern schon am ersten Tag nicht geschafft. Am 1. November 2015 kam ich auf ganze 3.011 Wörter und hatte mir damit einen dicken Puffer aufgebaut.
 
Insgesamt bin ich an keinem einzigen Tag des Novembers 2015 ins Minus gerutscht, hatte also am Ende eines jeden Tages pro verstrichenen Tag mindestens 1.667 Wörter zusammen. Darauf bin ich richtig stolz.
 
Es gab auch nur drei Tage, an denen ich mein Tagessoll nicht erfüllt hatte, und davon nur einen, an dem ich überhaupt nichts getippt habe:
  • 5. November 2015 ~ 517 Wörter: An dem Tag hatte ich weniger als eine Stunde zum Schreiben.
  • 6. November 2015 ~ 612 Wörter: An diesem Tag ging es mir gesundheitlich sehr schlecht, sodass ich über die paar Wörter mehr als froh war.
  • 29. November 2015 ~ 0 Wörter: Ein guter Freund war zu Besuch und ich hatte die Abendstunden lieber mit ihm und dem Brettspiel "Descent 2" als mit Schreiben verbracht.

Die 50.000 Wörter hatte ich bereits am 24. November geknackt und zwar mit dem Wörtchen "Schulter" in dem Satz "Er spürte, wie sie ihre Hand auf seine Schulter legte". Bei meinen anderen beiden Versuchen hatte ich die Ziellinie erst am letzten bzw. vorletzten Tag überschritten.

 

Abgeschlossen habe ich den Wettbewerb mit 59.030 Wörtern. Es lief also weitaus besser als bei den vorigen NaNoWriMos, wo ich noch kein Kind hatte. Offenbar brauche ich einen gewissen Zeitdruck, um produktiv zu sein. ;-)

 

... und überraschende Wendungen

Inhaltlich hatte ich für meinen Roman ja einige Vorbereitungen getroffen. Ich hatte mir eine grobe Karte der Stadt gebastelt, in der die Geschichte spielt, meine Figuren mehr oder weniger genau ausgearbeitet und einen Ablaufplan entwickelt. Mit diesem Ablaufplan sind einige Szenen schon recht detailliert geplant gewesen, allerdings gab es im Mittelteil ein paar Entwicklungen, für die ich nur eine grobe Idee hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass mir beim Schreiben schon ein paar Einfälle kommen würden, und so war es dann zum Glück auch.
 
Allerdings haben sich meine beiden Hauptfiguren recht schnell selbstständig gemacht. Bereits am 8. November 2015 sind die beiden ganz anders miteinander umgegangen, als geplant. Das hat das Schreiben zwar recht unterhaltsam gemacht, mir an vielen Stellen allerdings meine sorgsam geplanten Szenenentwürfe zerschossen. Dazu kamen dann noch eine unerwartete Liebesgeschichte, die sich erstaunlich gut in die Geschichte einfügt, und ein Gegenspieler, der völlig anders geworden ist, als beabsichtigt, aber dafür auch ziemlich cool.
 
Man könnte jetzt sagen, dass ich mir die Arbeit mit meiner Planerei vorher hätte sparen können, aber dem ist nicht so. Natürlich gab es viele Änderungen, aber die gesamte Geschichte steuert noch immer auf das von mir beabsichtigte Ende zu. Dieses Ende hätte ich ohne die ganze Planerei nie gekannt. Auch die Entwicklungsschritte meiner Protas sind so, wie beabsichtigt, nur teilweise durch andere Dinge hervorgerufen, die sich jedoch natürlicher anfühlen.
 
Es gab allerdings auch eine Szene, die mir schon beim Schreiben überhaupt nicht gefallen hat, und vermutlich noch einmal komplett neu geschrieben wird. Da ich schon beim Schreiben das Gefühl hatte, dass diese Szene so nicht funktioniert, habe ich mich entsprechend kurz gefasst. Darüber kann ich mir dann irgendwann im nächsten Jahr beim Überarbeiten Gedanken machen.
 

Die nächsten Schritte beim Flügelwesen-Roman

Mein Flügelwesen-Roman umfasst nun etwa 65.000 Wörter, was etwa 260 Buchseiten entspricht. Momentan schätze ich, dass ich ungefähr 2/3 der Rohfassung habe, aber ich bin nicht besonders gut bei solchen Planungen.

 

Seit dem NaNoWriMo bin ich noch nicht zum Weiterschreiben gekommen. Damit geht es dann spätestens im Januar, nach dem ganzen Weihnachtstrubel, weiter. Dann schreibe ich allerdings in einem langsameren Tempo. Die NaNoWriMo-Schreibmenge kann ich dauerhaft nicht schaffen, ohne meine Familie, meinen Haushalt und meine Gesundheit zu vernachlässigen.

 

Außerdem muss ich mir dringend ein paar Namen für Nebenfiguren einfallen lassen. Viele von denen hören derzeit nämlich auf den klangvollen Namen "XXX". Auch würde sich der eine oder andere über ein wenig Vergangenheit sicher sehr freuen. Und ich muss dringend einen Grundriss von einer Örtlichkeit zeichnen, in der sich ein nicht unerheblicher Teil der Geschichte abspielt. Die bereits angefertigte Karte der Stadt war zwar hilfreich, aber leider nicht ausreichend. Das hätte mir eigentlich auch vorher bewusst sein können ...

 

Sobald ich die Rohfassung fertig habe, beginnt der Großteil der Arbeit - das Korrigieren. Den ersten Korrekturlauf mache ich bereits kurz nach Beendigung der Rohfassung. Danach darf die Geschichte ein paar Monate ruhen und dann geht es weiter mit dem Korrigieren. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg, über den ich Euch natürlich gerne auf dem Laufenden halte.

 

Habt einen schönen Abend und ganz liebe Grüße

Eure Stefanie