Die Rohfassung meines Flügelwesen-Romans ist fertig und ein neues Projekt hat mich überfallen :-)

Liebe Leser,

die Überschrift sagt eigentlich schon das Wichtigste :-)

 

Für alle, die an Details interessiert sind, habe ich natürlich weitere Informationen parat. Außerdem enthülle ich neue Zitate aus dem Flügelwesen-Roman und sogar eines aus meinem ganz neuen Projekt. Viel Spaß beim Lesen.

 

Die Rohfassung des Flügelwesen-Romans ist fertig

Es hat lange gedauert, aber ich habe die Rohfassung endlich geschafft - oder sie mich. Sie ist allerdings um einiges umfangreicher ausgefallen, als ich erwartet habe. Das liegt nicht zuletzt daran, dass mir beim Schreiben immer wieder neue Ideen kamen, die ich in die Geschichte eingearbeitet habe. Leider hatte das auch zur Folge, dass ich meine vorher ausgearbeiteten Szenen ab einem gewissen Punkt nicht mehr gebrauchen konnte. Aber ich denke, es hat sich gelohnt, dass ich nicht an meinen Plänen festgehalten und auf mein Bauchgefühl vertraut habe. Die neuen Ideen fügen sich nämlich wunderbar in die Geschichte ein und machen das Ganze stimmiger.

 

Die Rohfassung umfasst ungefähr 128.000 Wörter, was etwa 510 Buchseiten entspricht. Das ist deutlich mehr als bei meinem letzten Roman. Außerdem kippt mein Plot in der Mitte der Geschichte in eine extrem andere Richtung, weshalb ich es für sinnvoller halte, die Geschichte in zwei Teile zu splitten. Veröffentlichen werde ich Teil 1 aber erst, wenn alles überarbeitet ist. Dann kann ich euch wenigstens einen festen Termin für Teil 2 nennen und ihr müsst nicht ewig auf die Fortsetzung warten.

 

Um die Vorfreude etwas anzuheizen, könnt ihr im nächsten Abschnitt die versprochenen Zitate lesen:


Ein paar Ausschnitte aus den Szenen der Frau

 

Sie wirbelte herum, hielt das Messer in Richtung der schemenhaften Gestalt. "Bleib, wo du bist!"

 

"Aber, aber, verehrtes Fräulein", entgegnete eine männliche Stimme in beschwichtigendem Ton. "Ich will Euch nichts Böses." Der Kerl kam einen Schritt näher.

 

"Ich habe ein Messer", drohte sie.

 

"Ohne Euch zu nahe zu treten, meine Liebe: Ich bezweifle, dass man damit jemanden verletzen kann."

 

"Soll ich es dir demonstrieren?"

 

* * *

 

Ungerührt beobachtete sie, wie der Adlige in sich zusammensackte und auf dem sandigen Boden aufschlug. Sie fragte sich, was er mit seinen Anschuldigungen bezweckt hatte. Hatte er geglaubt, dass sie ihn aus Dankbarkeit laufen ließ? Was hatte er denn großartig riskiert? Sein Leben ganz sicher nicht und auch nicht das seiner Familie. Er war so dumm gewesen hierherzukommen, jetzt muss er damit leben. Vor ihrem inneren Auge tauchte das Bild der wahnsinnigen Kreatur auf, die auf den Adligen wartete. Oder eben auch nicht.

 

* * *

 

Ein Bolzen schoss neben ihrem Gesicht vorbei und sie hastete um die nächste Ecke.

 

Hinter ihr schrien die Wächter, sie solle endlich stehen bleiben, sonst würden sie von ihren Waffen Gebrauch machen. Guter Witz. Hatten sie das nicht gerade getan?

Ein paar Ausschnitte aus den Szenen des Mannes

 

Als er um eine Ecke bog, traf ihn etwas hart an der Schulter. Er stolperte rückwärts und vernahm einen derben Fluch, ausgesprochen von einer hellen Stimme, die so gar nicht dazu passte. Dann bemerkte er die Gestalt am Boden - eine wild gelockte Frau in einem fleckigen Kleid. Das Licht war zu diffus, um Farben zu erkennen, doch es bestand kein Zweifel: Sie musste die Gesuchte sein.

 

Sie erhob sich mit einer fließenden Bewegung, warf einen kurzen Blick über ihre Schulter und hastete an ihm vorbei.

 

Einem Impuls folgend, umklammerte er ihren Arm und brachte sie abrupt zum Stehen. "Am Ende der Gasse sind zwei Gardisten", sagte er leise.

 

* * *

 

Er warf einen letzten Blick auf die Schriftrolle, ehe er sie in Fetzen riss. Die Schnipsel segelten zu Boden wie das Laub eines sterbenden Baumes.

 

Seine Mutter betrachtete ihn, ein seltsam starrer Ausdruck im Gesicht.

 

Er verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. "Wenigstens muss ich mich nicht mehr zurückhalten."

 

"Stell bitte nichts Dummes an."

 

Mit einem Schulterzucken entgegnete er: "Was sollen sie mir denn jetzt noch antun?"

 

"Sie können dir dein Leben nehmen."

 

"Das haben sie längst."



Als Nächstes steht für dieses Projekt umfangreiches Überarbeiten auf dem Plan. Einige kleinere Entwicklungen muss ich korrigieren, da sie mir sonst im späteren Verlauf der Geschichte Probleme bereiten, mindestens eine Szene neu schreiben, weil sie momentan einfach keinen Sinn macht, bei einigen Dingen tiefer in die Materie gehen, ein wenig mehr Hintergrundinfos zu einigen Figuren erarbeiten bzw. in die Geschichte basteln und natürlich den Stil aufpolieren sowie Rechtschreibfehler vernichten. Das klingt jetzt zwar alles recht harmlos, denn wirklich umfangreiche Änderungen werden nach meinem jetzigen Stand nicht nötig sein, aber es wird dennoch eine Menge Arbeit machen.

 

Wenn ich zufrieden bin, werde ich die Geschichte auf meine Testleser loslassen und daraus werden sich natürlich neue Änderungen ergeben, die ich dann umsetzen muss.

 

Es dauert also leider noch ein Weilchen, bis die Geschichte reif für die Öffentlichkeit ist, aber es geht voran.


Mein neues Projekt - Arbeitstitel: Wald-Roman

Während ich mich eigentlich auf die Rohfassung meines Flügelwesen-Romans konzentrieren wollte, hat sich mir ein neues Projekt aufgedrängt. Ich schreibe deshalb "aufgedrängt", weil mich die Ideen nahezu täglich haufenweise überfallen haben und ich beim Notieren dieser Gedanken gar nicht mehr hinterher kam. Dabei wollte ich doch eigentlich etwas ganz anderes machen ;-)

 

Ich nenne dieses Projekt ganz langweilig "Wald-Roman", weil ein Großteil der Geschichte in einem Wald spielen wird. Es soll zwei Blickwinkel-Charaktere geben: einen Menschenmann und eine Frau, die zu einem menschenähnlichen und magiebegabten Volk gehört.

 

Weil mich die Ideen zu diesem Projekt regelrecht überrannt haben, hat es mir irgendwann in den Fingern gejuckt, die erste Szene zu schreiben. Sie umfasst ziemlich genau 1.000 Wörter (etwa 4 Seiten) und wird aus dem Blickwinkel der Frau erzählt. Diese Szene zu schreiben, war auch deshalb sinnvoll, weil die Frau ganz anders ist als alle Hauptfiguren, die ich bislang in meinem Geschreibsel hatte. Daher hatte ich ein wenig Bedenken, ob ich überhaupt mit ihr zurechtkomme. Es hat aber zum Glück ganz gut funktioniert.

 

Wenn ich mit den ersten Überarbeitungsläufen des Flügelwesen-Romans durch bin, werde ich mich an die Planung des "Wald-Romans" setzen und bin gespannt, wie er sich entwickelt. Ich habe zwar schon jede Menge Ideen, aber die beziehen sich zu großen Teilen auf die Welt und die beiden Hauptfiguren. Bei der Handlung weiß ich noch nicht so recht, wo dieser Roman hinführen soll.


Und nun enthülle ich euch ein kleines Zitat des Wald-Romans - wie immer, ohne die Namen zu verraten:

 

* * *

 

Die ersten Streifen des Morgenlichts schimmerten über ihr, holten sie für einen Moment aus ihrem Gefängnis. Ein ferner Himmel, eine ferne Zeit - ohne hohe Mauern. Stattdessen umgaben sie riesige Pflanzen, würziger Geruch, Vogelgesang wie aus einer fremden Welt.

 

Ein Mensch rief etwas und die Erinnerungen verwehten. Missmutig beobachtete sie, wie die anderen erwachten. Die anderen, die niemals sehnsüchtig zur Sonne blickten. Die niemals träumten.

 

* * *

 


Nun wisst ihr, mit welchen Romanen ich mich gerade beschäftige. Ich hoffe, die Zitate gefallen euch und konnten ein wenig neugierig auf meine beiden Projekte machen.

 

Ganz liebe Grüße

Stefanie

Schaut gerne auch in diese beiden Blog-Artikel von mir, wenn ihr weitere Zitate vom Flügelwesen-Roman lesen möchtet:

  • Die ersten Szenen vom Flügelwesen-Roman sind geschrieben (Artikel vom 2. Oktober 2015)
  • Status meiner Rohfassung vom Flügelwesen-Roman und Lese-Empfehlung "Das Unglück Mensch" von Madeleine Puljic (Artikel vom 18. Februar 2016)